kap-bg-top
Hopfengarten in der Hallertau

Der Hopfen – die Seele des Bieres

Ohne Hopfen würde Bier nicht so schmecken, wie wir es kennen. Denn Hopfen ist einer der wichtigsten Geschmacksträger im Bier. Er sorgt unter anderem für eine angenehme Bittere und eine feste Schaumkrone. Außerdem erhöht der Hopfen die Haltbarkeit des Bieres – und das ganz natürlich und ohne chemische Zusätze.

Hopfenanbau braucht Feingefühl

Die Hopfensaison beginnt bereits im Frühjahr, wenn in den Hopfenanbaugebieten die ersten Pflänzchen austreiben. Damit sich nur die stärksten Hopfentriebe durchsetzen, werden die Hopfenstöcke zurechtgeschnitten. Sobald neue Triebe aus dem Boden sprießen, werden diese per Hand sorgsam um die Drähte auf den Gerüstanlagen gewickelt. Bis zu zehn Meter können die Pflanzen bis zu ihrer Ernte im Spätsommer in die Höhe ragen. So entstehen die fast symmetrisch und schier endlos anmutenden Hopfengärten.

Hier regieren die Frauen

Man unterscheidet beim Hopfen zwischen weiblichen und männlichen Pflanzen. Jedoch darf männlicher Hopfen in den Anbaugebieten nicht wachsen. Die weiblichen Blüten würden bei einer Bestäubung durch die männlichen Blüten an Qualität verlieren, wovon im Umkehrschluss auch die Qualität des Bieres betroffen wäre.

Die Hopfendolde selbst, die sich aus der Blüte bildet, besteht aus Stiel, Blättern und – auf deren Innenseite – unzähligen kleinen, gelblichen, klebrigen Kügelchen, dem “Hopfenmehl” oder “Lupulin. Dieses Lupulin ist der eigentlich wertvolle Bestandteil des Hopfens, der Träger seines Aromas und seiner Bittere.

Im April und Mai wachsen die Pflanzen bis zu 30 Zentimeter pro Tag. Damit ist der Hopfen, nach einigen Bambusarten, die am schnellsten wachsende Pflanze der Welt.

Hopfendolden

Hopfen ist nicht gleich Hopfen

Allein in Deutschland werden rund 40 verschiedene Hopfensorten angebaut. Dabei werden die sogenannten deutschen Edelhopfen aufgrund ihrer besonderen Qualität und ihres Aromas weltweit geschätzt. Je nach Verwendungsziel unterscheidet man zwei Hopfensorten:

BITTERHOPFEN:
Er ist reich an Alphasäuren, den Bittersubstanzen, die beim Hopfenkochen im Brauprozess in das Bier übergehen. Er wird daher in der Regel für die Grundbittere eines Bieres eingesetzt.

AROMAHOPFEN:
Er enthält einen höheren Anteil an Hopfen-Ölen, die dem Bier mehr geruchliche und geschmackliche Aromanoten verleihen.

Bei einem Weißbier spielt der Hopfen jedoch eine untergeordnete Rolle. Er dient in erster Linie der Haltbarkeit und wird nur behutsam zugegeben, um eine gewisse aber auf keinen Fall zu starke Bittere entstehen zu lassen. Denn wer unsere Genuss-Geschichten aufmerksam verfolgt, weiß, wem wir den besonderen Geschmack unseres Weißbieres zu verdanken haben.

 

In der Hallertau (Oberbayern) befindet sich das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet weltweit. Auch rund um Spalt (Mittelfranken), an der Elbe-Saale (Sachsen-Anhalt) und um Tettnang (Baden-Württemberg) wird die Seele des Bieres angebaut.

Passend zum Thema